Mittelalter

Aus der Epoche des vormodernen Maisachs liegen wenige Quellen vor. Maisach war kein bedeutender Ort, dessen Geschichte in den Annalen der großen Herrscherhäuser Erwähnung fand. Im 11. und 12. Jahrhundert wurde der Ort offensichtlich von einem direkt in Maisach ansässigen Herrenhaus beherrscht. Die „Edlen von Maisach“ waren damals die wohl mächtigste und reichste Familie am Ort. Sie besaßen ein stabiles Haus auf eigenem Grund, das vielleicht sogar von einer Mauer umzäunt war. Nachdem die Maisacher Edelfreien ausgestorben waren, ging Maisach an die Hochfreien von Weilheim, die einen bleibenden _Eindruck in Maisach hinterließen. Der rote Hintergrund sowie die drei gebogenen Balken im Maisacher Wappen gehen auf die Weilheimer zurück. Nach ihrem Aussterben knapp 130 Jahre später, kam Maisach zu Beginn des 14. Jahrhunderts in den Besitz von Ludwig dem Bayern, der um die bayerische Königswürde mit Leopold I von Habsburg kämpfte. Im Gefolge dieser Kämpfe wurde Maisach niedergebrannt. 1330 gründete Ludwig der Bayer das Kloster Ettal und schenkte diesem wohl gleich zur Gründung seinen Besitz in Maisach. Bis 1746 blieb Maisach unter der Herrschaft der Ettaler Benediktiner. Der Alltag der Menschen im Mittelalter war für unsere Verhältnisse eintönig und schwer. Gearbeitet wurde von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Kulturelle Angebote gab es nicht. Der Maisacher (wie jeder „gemeine“ Mann in dieser Zeit) verbrachte seine spärliche Freizeit mit Würfeln, Tanzen und Trinken. Man lebte in Häusern die kein Steinfundament hatten, es wurden einfach Holzpfosten in den Boden getrieben. Der Boden bestand aus gestampftem Lehm, es gab einen Rauchabzug im Dach und nur einen Raum in dem sich das gesamte Leben abspielte. Gegessen wurden hauptsächlich Breie aus Getreide, Milch oder Wasser, die Lebenserwartung lag bei etwa 30 Jahren. Auch geografisch hatte man einen sehr begrenzten Horizont. Über die Grenzen Maisachs und seiner Nachbardörfer kam außer den Edelfreien kaum jemand hinaus. Weder konnte sich ein Bauer Unterkunft und Verpflegung außerhalb leisten, da Bargeld selten war, noch kam er weit – täglich höchstens 40 km. Selbst die Überlandstraßen des Mittelalters waren kaum besser als unsere heutigen Wanderwege. Wie sah der Bauer in der Zeit der Edelfreien aus? Seine Kleidung war aus Leinen oder Wolle, die Farbe der Stoffe meist dunkelgrau. Bunte Farben waren verboten, sie waren dem Adel vorbehalten. Auch war bunte, d.h. gefärbte Kleidung für den Bauern schwer selbst herzustellen oder zu teuer. An seinen Füßen trug er Holzschuhe oder einfache Lederschuhe, die am Fuß festgebunden wurden.